Erweitertes Portfolio / Extendet portfolio

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MA-Studium Kunstgeschichte in Asien und im Orient an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn seit WS 2015

Unterschiedliche Wertesysteme / different value systems

Die konservatorischen und restauratorischen Fragestellungen der mit ideellen Bedeutung aufgeladenen Sakralobjekte des tibetischen Kulturraums lassen mich seit 1995 nicht mehr los. Nach zwei Arbeitsaufenthalten (2002 Tibet, Kham, chin. Sichuan und 2013 Bhutan) sind mir die Wertsysteme und religiösen Prämissen zumindest in dem Punkt klarer geworden, dass sie anders sind als hier in Europa und Nordamerika. Ganz anders um genauer zu sein. Es gibt nicht einmal ein Wort für "Kunst" im Untersuchungsgebiet! Im Blog beschreibe ich den Weg von 1995 bis heute ausführlich!

Aus meiner Motivation heraus, diese Wertsysteme und religiösen Kontexte besser zu verstehen und bei meiner Arbeit zu berücksichtigen, aber auch nach außen zu sensibilisieren, war und ist es für mich naheliegend, mich über ein Masterstudium der asiatischen Kunstgeschichte mit weiteren Schwerpunkten (Ethnologie, Religionswissenschaft, Mongolistik und Tibetstudien, Regionalwissenschaften Südostasiens, Museumsanalysen/ Museologie und Provenienzfoschung innerhalb der europäischen Kunstgeschichte) dieser Thematik intensiver als es mir bisher über die Tätigkeit einer Einzelunternehmerin möglich ist, zu widmen.

 

The question about conservation and restoration treatments of sacred objects of the Tibetan cultural area filled with idealistic meaning have been with me since 1995. After two working stays (2002 Tibet, Kham, Sichuan, China, and 2013 Bhutan), the value systems and religious premises have become clearer to me, at least in the point that they are different from here in Europe and North America. Quite different to be more precise. There is not even a word for "art" in the research area! In the blog I describe the way from 1995 to today in detail!

My motivation to better understand these value systems and religious contexts and to take them into account in my work, but also to sensitize them to the outside world, made it and still makes sense for me to devote myself more intensively to this topic than I have been able to do so far through the work of a sole proprietor through a master's programme in Asian art history with further focal points (ethnology, religious studies, Mongolian and Tibetan studies, regional sciences of Southeast Asia, museum analysis/ museology and provenance research within European art history).

 

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Auf Augenhöhe mit Kulturen und deren Wertesystemen / At eye level with cultures and their value systems

Zunächst möchte ich vorausschicken, dass ich die Auffassung von Prof. Dr. Martin Sökefeld´s wissenschaftlicher Abhandlung von 2007 Problematische Begriffe >>Ethnizität<<, >>Rasse<<, >>Kultur<<, >>Minderheit<< teile und meine gewählte Begrifflichkeit >>Kultur<< in diesem Sinne verstanden wissen möchte.

Die Masterarbeit wird sich mit der Frage beschäftigen, wie Kulturzeugnisse mit sakraler Bedeutung, die in ihren Herkunftsländern bis heute als wirkmächtig für die Bewältigung des Alltags und zur Erlangung des Heilsweges gesehen werden, in westlichen Museums- / Ausstellungskontexten entsprechend ihrer individuellen Lebens- und zeitlichen wie örtlichen Wirkgeschichte erlebbar gemacht werden können. Öffentliche Sammlungen, Ausstellungen und auf Dauer oder temporär angelegte Museumspräsentationen könnten sich zur Aufgabe machen, beide Formen von Authentizität (die materielle und die immaterielle), die solche Objekte besitzen, gleichberechtigt zu vermitteln und dem Ephemeren neben der bisher häufig den Vorzug gegebenen Ästhetik mehr Raum zu geben. Damit würden in Zeiten von Globalisierung, Sekularisierung und nationaler Bestrebungen vermehrt Zeichen der Toleranz und des Respekts für die Kulturregion(en) zum Ausdruck gebracht werden können, deren Kulturgut präsentiert und vermittelt wird.

 

Ich frage Sie, ob der Übergang eines Objekts in neue Zusammenhänge, neue Eigentumsverhältnisse und Wertsysteme es rechtfertigt, die Prämissen der Herkunftsländer mehr oder weniger außen vor oder nach unserer, vielleicht aus fehlendem bzw. falschem Verständnis heraus entstandenen Auffassung und den daraus sich ableitenden Rahmenbedingungen inszeniert erscheinen zu lassen?

Nicht außer Acht gelassen werden darf dabei, dass die Institution Museum als westliche Errungenschaft und von seiner geschichtlichen Entwicklung gesehen eher als "elitär" und "profan" wahrgenommen wird. Damit haben es nicht rational erklärbare Kontexte in Ausstellungen aktuell gesehen noch schwer; eine prekäre Situation für Kulturräume, deren Alltag ohne Religionspraxis schwer vorstellbar ist.

Würden man die Begriffe "Museum", "attraktive Ausstellungspräsentation",  "Inszenierung außereuropäischer Kulturen", "Deutungshoheit" etc. auf Augenhöhe mit den Kulturen und ihrer ausgestellten Zeugnissen denken, könnte dessen Umsetzung ein großes Potential an Verständigungsmöglichkeiten bieten und zum globalen Miteinander für Menschen jeglicher Couleur beitragen.

Im Falle des tibetischen Kulturraums mit seiner gelebten Religion bedeutet dies im Hinblick auf meine wissenschaftliche Arbeit, den Anteil an objektspezifischen Lebens- und Wirkgeschichten mit den jeweiligen immateriellen Bedeutungen von Sammlungsgut des tibetischen Kulturraums im Westen durch Besuche in und Interviews mit Vertretern der diversen Herkunftsländer zu sammeln, darauf bei uns zu sensibilisieren und nach Möglichkeit auch praktisch umzusetzen. Einer Überfrachtung der Besucher*innen kann im Zuge digitaler Medien vorgebeugt und den individuellen Interessen des Publikums angepasst werden. Beispiele in die richtige Richtung stellen meiner Ansicht nach das Ägyptische Museum München und das Jüdische Museum in München dar.

 

First of all I would like to say that I share the opinion of Prof. Dr. Martin Sökefeld´s scientific treatise of 2007 Problematic Terms >>Ethnicity<<, >>Race<<, >>Culture<<, >>Minority<< and would like my chosen term >>Culture<< to be understood in this sense.

The Master's thesis will deal with the question of how cultural testimonies with sacral meaning, which are still seen in their countries of origin as effective for coping with everyday life and for attaining the path of salvation, can be made tangible in western museum / exhibition contexts according to their individual life and temporal as well as local history. Public collections, exhibitions and permanent or temporary museum presentations could make it their task to convey both forms of authenticity (the material and the immaterial), which such objects possess, on an equal footing and to give the ephemeral more space in addition to the aesthetics that have often been given preference up to now. In times of globalisation, secularisation and national aspirations, this would make it possible to express signs of tolerance and respect for the cultural region(s) whose cultural assets are presented and communicated.

 

I ask you whether the transition of an object into new contexts, new property relations and value systems justifies making the premises of the countries of origin appear more or less staged outside or according to our view, which may have arisen out of a lack of understanding or misunderstanding, and the framework conditions derived from it?

It should not be overlooked that the institution of the museum is perceived as a Western achievement and, seen from its historical development, rather as "elitist" and "profane". Thus it is still difficult to see the current situation of contexts in exhibitions that cannot be explained rationally; a precarious situation for cultural spaces whose everyday life is difficult to imagine without religious practice.

 

If the terms "museum", "attractive exhibition presentation", "staging of non-European cultures", "sovereignty of interpretation", etc. were to be conceived at eye level with the cultures and their exhibited testimonies, its implementation could offer a great potential of opportunities for communication and contribute to global coexistence for people of all colours.

 

In the case of the Tibetan cultural area with its lived religion this means with regard to my scientific work to collect the share of object-specific life and effect stories with the respective immaterial meanings of collection goods of the Tibetan cultural area in the West by visits in and interviews with representatives of the various countries of origin, to sensitize to it with us and if possible also to put it into practice. An overload of visitors* can be prevented in the course of digital media and adapted to the individual interests of the audience. Examples in the right direction are, in my opinion, the Egyptian Museum in Munich and the Jewish Museum in Munich.

 

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Versicherungsfälle, Restaurierungsgutachten, Schadensdienstleistung

Bezeichnenderweise wird sich ein Untersuchungsschwerpunkt zu meiner Masterthesis auch mit geschichtlich gewachsenen Rußablagerungen auf Objektoberflächen beschäftigen, was meine Tätigkeit für Schadenssanierungsdienstleistern, den sog. Brand-/Wassersanierungsfirmen befruchtet.