Firnis
Beispiel einer Firnisreduzierung
Farbliche Veränderung am Gemälde durch nachgedunkelten Oberflächenschutz, den sog. Firnis:
Klassische Ölbilder wie zum Beispiel dieses 86 x 117,5 cm großes Gemäldes, ca. Mitte 19.Jh., aus Privatbesitz, besitzen zumeist einen transparenten Überzug als Schutzschicht für die Malerei und
um der Farbe mehr Brillanz i weg! zu verleihen, gleichzeitig eine gleichmäßigen Oberflächenglanz zu erzielen. Solche Überzüge ändern sich im Laufe der Zeit - ca. alle 30 bis 50 Jahre werden diese
Firnisse gelb bis braun oder sie trüben ein. Die Verfärbungen kehren ehemals kontrastreiche Farbflächen um: helle Bereiche wirken im Vergleich dunkler als mittlere oder dunkle Farben. Das
Bildmotiv verflacht sich, Farben werden stumpf bis hin zur Umkehrung der Bildaussage: Eine Blumenwiese bei lichtem Sonnentag wird zu einem trüben Landschaftsausschnitt. Zusätzliche
Oberflächenverschmutzungen wie Staub addiert sich in den dunklen Farbbereichen zu einem hellen Grau, was die Bildwirkung zusätzlich verfälscht und stumpf wirken lässt.